Ein initiales Lymph- oder Lipödem weist in der Regel keine Hautveränderungen auf. Besteht das Ödem jedoch über längere Zeit oder kommen andere Begleiterkrankungen wie eine chronische venöse Insuffizienz oder ein Erysipel hinzu verändern sich Hautfarbe und Hautbeschaffenheit. Man findet Rötungen, Hyperpigmentierungen, Mazerationen, Erosionen, Blasen, eine Papillomatose oder Lymphfisteln und -Zysten. Breitet sich ein Ödem im Gewebe aus, wird die Epidermis dilatiert und durch den erhöhen Gewebedruck minderversorgt. Lymphfisteln können in die Tiefe führen und das Eindringen von Erregern begünstigen. Die physikalische Barriere ist gestört. Die im Verlauf einsetzende Fibroblastenaktivierung führt außerdem zu einer Fibrosierung der Dermis, zu Hyperkeratosen und zur Pachydermie (Verdickung der Haut). Hinzu treten Effekte der – leider oft auch inkorrekt angewendeten – Kompressionstherapie wie Austrocknung, Scheuereffekte und Einschnürungen. Hautschädigungen begünstigen diese Entwicklungen, fördern Komplikationen des Lip- und Lymphödems und damit eine Progression des Krankheitsbildes selbst. Entsprechend kommt der Hautpflege bei Ödempatienten eine besondere Bedeutung zu.