Bürgerversicherung – der Weg in die Sackgasse! / Stellungnahme des BVDD
Alle Parteien sind sich einig, dass wir weltweit eines der besten Gesundheitssysteme haben. Dennoch wollen die Parteien SPD, Linke und Grüne bei einer Regierungsbeteiligung die Bürgerversicherung einführen.
Die Einführung der Bürgerversicherung führt kurz- oder mittelfristig zu einer Abschaffung der Privatversicherung als Vollversicherung. Dies bedeutet unter anderem:
- Ein gut funktionierendes System wird zerstört.
- Die fachärztliche wohnortnahe Versorgung durch niedergelassene Fachärzte (insbesondere im ländlichen Bereich) wird gefährdet.
- Die medizinische Versorgung wird nicht besser, sondern schlechter, da medizinische Innovationen in Diagnostik und Therapie nur sehr viel langsamer oder gar nicht in die Versorgung aufgenommen werden.
- Es fehlen Anreize für die Krankenkassen, sich um eine bessere Versorgung zu bemühen, da Kassensatz und Leistungen einheitlich sind.
- Der Anreiz für junge Mediziner, eigene Praxen zu eröffnen, nimmt weiter ab.
- Noch weniger Ärzte werden sich in ländlichen Regionen niederlassen.
- Es wird kein Finanzierungsproblem im Gesundheitswesen gelöst.
- Viele Arbeitsplätze sind in Gefahr.
Einheitskasse statt Spitzenklasse
Die Einführung der Bürgerversicherung bedeutet einen grundlegenden Systemwechsel in der Gesundheitsversorgung Deutschlands. Die wohnortnahe Versorgung durch niedergelasseneFachärzte soll durch Polikliniken (ähnlich der Ex-DDR Ambulatorien) ersetzt werden. Die niedergelassenen Fachärzte und große Teile der Ärzteschaft wehren sich vehement gegen dieses (sozialistische) Gleichschaltungsmodell. Es wird auch nicht gerechter. Im Gegenteil: Es entsteht eine echte Zwei-Klassen-Medizin, in der sich die Patienten ihre innovativen Gesundheitsleistungen im In- und Ausland einkaufen müssen.
Ideologie statt Vernunft
Große Teile der SPD, Linken und Grünen wollen die Bürgerversicherung. Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, ist seit Jahren ein Befürworter eines Links-Bündnisses aus SPD, Linken und Grünen (Rot-Rot-Grün). Eine Ablehnung der Linken als Regierungspartei hält er heute nicht mehr für angebracht (Deutschlandfunk 15.08.2019). Nur durch Rot-Rot-Grün könne ein Wechsel in der Sozial- und Umweltpolitik erreicht werden.
Lesen Sie die vollständige Stellungnahme des BVDD hier: Sackgasse Bürgerversicherung