Tattoos als Risikofaktor für maligne Lymphome?
Eine schwedische Studie im Journal eClinical Medicine kam zu dem Ergebnis: Menschen mit Tätowierungen haben ein um 21% erhöhtes Risiko an einem malignen Lymphom zu erkranken. Das Forscherteam wertete Registerdaten von 11.905 Personen aus, von denen 2.938 an einem Lymphom erkrankt waren. In der Gruppe mit einem Lymphom waren 21% der Personen tätowiert, in der Kontrollgruppe 18%. Faktoren wie das Rauchen wurden bereinigt. Es zeigte sich, dass das Risiko in den ersten zwei Jahren nach der Tätowierung am höchsten war, dann sank und nach 11 Jahren wieder anstieg. Die Größe des Tattoos hatte keinen Einfluss auf das Risiko. Die Wissenschaftler vermuteten, dass Tattoos geringgradige Entzündungen auslösen, die Krebs begünstigen können und forderten weitere Forschung zu diesem Thema.
Tätowierfarben erhalten oft krebserregende Chemikalien wie primäre aromatische Amine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Metalle. Außerdem lösen Tätowierungen als Fremdkörper eine immunologische Reaktion aus, die eine Verlagerung der Farbe von der Injektionsstelle in andere Gewebe bewirkt. So lassen sich Ablagerungen von Tätowierungen z.B. in Lymphknoten nachweisen. Welche langfristigen Auswirkungen sich daraus ergeben, ist bisher unerforscht.
Die Publikation zur Studie finden Sie HIER